Venenentzündung
Venenentzündung erkennen
& behandeln
Eine oberflächliche Venenentzündung (Thrombophlebitis) sollte auf keinen Fall verharmlost werden. Wenn die Haut über einer oberflächlichen Vene sich rötet, lokal ein deutliches Wärmegefühl entsteht, die betroffene Vene anschwillt und sich verhärtet, ist es höchste Zeit, einen Facharzt aufzusuchen. Denn bei Nichtbehandlung kann auch eine zunächst nur oberflächliche Thrombose in eine Thrombose der tiefen Venen und sogar – wenn auch selten – in eine potentiell lebensgefährliche Lungenembolie übergehen.
Die Therapie

Behandlung mit Kompression und Blutverdünnung
Die Ursachen einer oberflächlichen Venenentzündung können vielfältig sein, je nachdem ob die betroffene Vene zuvor gesund war oder die Entzündung zusammen mit einer Krampfader oder anderen Symptomen auftritt.
Je schwerwiegender die Entzündung ist, umso länger fällt auch die Behandlungsdauer aus. In den meisten Fällen kommen dabei lokal kühlende Maßnahmen und eine Kompressionstherapie in Kombination mit entzündungshemmenden und blutverdünnenden Medikamenten zum Einsatz.
Zudem muss die Ursache der Entzündung und Gerinnselbildung abgeklärt werden.
Oft gestellte Fragen zum Thema "Venenentzündung"
Eine oberflächliche Venenentzündung kann an den klassischen Merkmalen wie Rötung, Schwellung, Überwärmung und Verhärtung der Vene mit einer lokalen Druckschmerzhaftigkeit erkannt werden. Die weiterführende Ultraschalluntersuchung klärt dann, ob sich in der betroffenen Vene ein Blutgerinnsel (Thrombus) befindet, der die Vene von innen verschließt und die Vene dadurch reizt (häufigste Variante) oder ob eine Entzündung der Venenwand ohne Blutgerinnsel vorliegt (seltene Variante). Dies ist wichtig, um die adäquate Therapie einzuleiten, da beim Vorliegen eines Gerinnsels häufig eine Blutverdünnung mit Medikamenten über einen gewissen Zeitraum erfolgt, was bei der Variante ohne Gerinnsel nicht notwendig ist.
Bei einer reinen Venenentzündung werden schmerzstillende Medikamente gegeben und ein kühlender Verband angelegt. Sollte auch ein Gerinnsel in der Vene vorliegen (Thrombus), so wird ab einer Länge des Gerinnsels von über 5 cm auch eine Blutverdünnung für 6 Wochen in Spritzen- oder Tablettenform durchgeführt. Beschwerdelindernd kann ein Kompressionsverband oder Kompressionsstrumpf angelegt und die betroffene Vene gekühlt werden.
Mit einer Venenentzündung sollte man immer einen Arzt aufsuchen, da nur mit einem Ultraschall die wahre Ausdehnung der Entzündung und eines möglicherweise simultan in der Vene vorliegenden Blutgerinnsels (Thrombus) festgestellt werden kann. Ohne adäquate Therapie können oberflächliche Venenentzündung auch zu tiefen Venenthrombosen führen (oder haben dies bereits getan).
Eine tiefe Venenthrombose betrifft – wie der Name bereits sagt – die Venen in den tieferen und von außen nicht sichtbaren Schichten der Extremität und führt – im Gegensatz zur oberflächlichen
Venenthrombose – in aller Regel immer zu einer Schwellung der betroffenen Extremität (Bein oder Arm). Die tiefe Venenthrombose beherbergt ein erhöhtes Risiko für eine davon ausgehende Lungenembolie, wenn sich das Gerinnsel aus der Vene löst und in die Lungenstrombahn abgeschwemmt wird. Auch eine oberflächliche Venenthrombose kann zu einer Lungenembolie führen, wenn aber in vielen selteneren Fällen. Der Unterschied zwischen der oberflächlichen und der tiefen Venenthrombose liegt also in der Bedrohlichkeit für den Patienten und in der weiteren Therapie. So werden kleine oberflächliche Venenthrombosen meistens nur mit Schmerzmitteln oder bei einer Ausdehnung von über 5 cm Länge auch mit Blutverdünnung für 6 Wochen behandelt, die tieferliegenden Venenthrombose erfordert in aller Regel eine mindestens 3-monatige Antikoagulation (Blutverdünnung) in Tabletten- oder Spritzenform.
Die oberflächliche Venenentzündung mit Gerinnsel in der Vene heilt meistens innerhalb von wenigen Wochen problemlos aus. Sollte kein Gerinnsel in der Vene vorliegen und die Venenwand nur gereizt sein, so ist der Heilungsprozess meistens schneller.