Durchblutungsstörungen
Schaufensterkrankheit und Durchblutungsstörungen
Mit zu den häufigsten Durchblutungsstörungen der Beine gehört die Schaufensterkrankheit. Bei ihr kommt es durch die fortschreitende Verkalkung von Arterien zu Engstellen (Stenosen), die für die Symptome ursächlich sind. Der medizinische Fachbegriff lautet „periphere arterielle Verschlusskrankheit“, kurz pAVK. Im Volksmund hat sich der Begriff Schaufensterkrankheit etabliert, da die Betroffenen nach einer gewissen Gehstrecke aufgrund zunehmender Schmerzen oder Krämpfen in den Beinen stehenbleiben müssen und dabei die Schaufensterauslagen betrachten. Manche Patienten beschreiben die Beschwerden auch als „Gefühl, die Wade würde in eine Zwinge eingesperrt werden“. Verursacht werden die Schmerzen durch einen Mangel an Sauerstoff in der beanspruchten Beinmuskulatur, da das Blut aufgrund der bestehenden Gefäßverengungen die Muskulatur nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgen kann. Vornehmlich treten die Beschwerden in den Waden und der Oberschenkelmuskulatur, vereinzelt auch in der Gesäßmuskulatur auf. Bei fortschreitendem Verlauf kann es dann zu Schmerzen bereits im Ruhezustand kommen – im schlimmsten Fall droht sogar ein Verlust des Beines.
Verschiedene Stadien nach der Fontaine-Klassifikation
Nach Fontaine wird die Schaufensterkrankheit in vier verschiedene Stadien unterteilt:




Die Therapie

Schaufensterkrankheit kombiniert behandeln
Zur Behandlung der Schaufensterkrankheit gibt es mehrere Möglichkeiten:
Basaler Ansatz aller Therapieformen ist eine Einnahme blutverdünnender Medikamente, die den Blutfluss verbessern. Das wichtigste Medikament ist in diesem Zusammenhang die Acetylsalicylsäure einmal täglich eingenommen in Kombination mit einem Fettsenker, dem Statin.
Hinzu kommt ein Bewegungs- und Gehtraining, um die schmerzfreie Gehstrecke kontinuierlich zu verbessern. Dies wird in aller Regel von Gefäßsport- und pAVK-Selbsthilfegruppen angeboten.
Gerne vermittle ich Ihnen die Kontaktdaten in Ihrer näheren Umgebung – sprechen Sie mich an.
Sollte dies nicht ausreichend zur Beschwerdelinderung führen, kann eine invasive Katheteruntersuchung (Angiografie) mit Aufdehnung der Engstellen (Ballon-PTA) oder einem Auffräsen des verschlossenen Gefäßes (sog. Arterektomie) in Frage kommen. Ein möglicherweise einzusetzender Stent („Gefäßstütze“) hält das Gefäß im Anschluß länger offen.
Die dritte Möglichkeit ist eine Operation, bei der das Gefäß mit einer Ausschälung und Erweiterungsplastik (sog. Patchplastik) gereinigt oder ein Bypass aus eigener Körpervene bzw. Kunststoff zur Umgehung des in der Regel dann längerstreckigen Gefäßverschlusses angelegt wird.
Eine Umstellung des Lebens- und Ernährungsstil und ein Einstellen des Rauchens sollten unbedingt hinzukommen – manchmal das Schwierigste an der gesamten Therapie. Unabhängig vom Stadium der Durchblutungsstörung oder der gewählten Therapie, die bei Ihnen zum Einsatz kommt, gilt:
Ist sie erfolgreich, gewinnen Sie in erster Linie Mobilität und damit ein großes Stück Ihrer Lebensqualität zurück.


Sollte dies nicht ausreichend zur Beschwerdelinderung führen, kann eine invasive Katheteruntersuchung (Angiografie) mit Aufdehnung der Engstellen (Ballon-PTA) oder einem Auffräsen des verschlossenen Gefäßes (sog. Arterektomie) in Frage kommen. Ein möglicherweise einzusetzender Stent („Gefäßstütze“) hält das Gefäß im Anschluß länger offen.
Die dritte Möglichkeit ist eine Operation, bei der das Gefäß mit einer Ausschälung und Erweiterungsplastik (sog. Patchplastik) gereinigt oder ein Bypass aus eigener Körpervene bzw. Kunststoff zur Umgehung des in der Regel dann längerstreckigen Gefäßverschlusses angelegt wird.
Eine Umstellung des Lebens- und Ernährungsstil und ein Einstellen des Rauchens sollten unbedingt hinzukommen – manchmal das Schwierigste an der gesamten Therapie. Unabhängig vom Stadium der Durchblutungsstörung oder der gewählten Therapie, die bei Ihnen zum Einsatz kommt, gilt:
Ist sie erfolgreich, gewinnen Sie in erster Linie Mobilität und damit ein großes Stück Ihrer Lebensqualität zurück.
Oft gestellte Fragen zum Thema "Schaufensterkrankheit (pAVK)"
Erste Anzeichen einer Schaufensterkrankheit (pAVK = periphere arterielle Verschlusskrankheit) sind Schmerzen in der Wade oder in der Oberschenkel- oder Po-Muskulatur beim Gehen nach einer gewissen Gehstrecke. Manche Patienten haben auch das Gefühl, die Wade sei dann in einen Schraubstock (Zwinge) eingespannt. Aufgrund der arteriellen Durchblutungsstörung erhält der Bein- oder Po-Muskel unter Belastung nicht genügend Sauerstoff und durch diesen Sauerstoffmangel entstehen im Muskel Schmerzen – eine Art Muskelkater -, die den Patienten schließlich zum Stehenbleiben zwingen. Da betroffene Menschen oftmals vorgeben, in das Schaufenster eines Geschäftes zu sehen (in Wirklichkeit aber wegen dem Muskelschmerz stehenbleiben), hat man dieser Erkrankung den Namen „Schaufensterkrankheit“ gegeben.
Zunächst werden in einem ersten Gespräch die Beschwerden des Patienten erfasst und dann in der körperlichen Untersuchung die Pulse an beiden Beinen getastet. Danach erfolgt eine sogenannte Doppler-Verschlussdruck-Messung, bei der mit einer Blutdruckmanschette die Durchblutung an beiden Armen und Beinen gemessen wird und die gemessenen Werte zueinander ins Verhältnis gesetzt werden. Beim Gesunden ist der gemessene Blutdruck an den Beinen höher als an den Armen oder mindestens gleich hoch, beim Kranken ist er im Vergleich zu den Armen erniedrigt. Abschließend wird dann mit einem speziellen Gefäß-Ultraschall (sog. Duplex) das Gefäß direkt mit Bildgebung dargestellt und auf mögliche Verkalkungen oder Verengungen hin untersucht.
Bewegung und damit Sport ist ein wesentlicher Therapiepfeiler in der Behandlung der pAVK im Stadium I oder II. Ausreichend körperliche Bewegung und am besten ein intensives Gehtraining im Rahmen einer Selbsthilfegruppe führen dazu, dass verschlossene Schlagadern (Arterien) durch die Ausbildung neuer Blutgefäße ohne Eingriff und auf natürliche Weise umgangen werden können (natürlicher Bypass). Die ersten Erfolge des Gehtrainings zeigen sich meistens nach 3 Monaten. Wichtig ist jedoch ein vollständiges Einstellen des Rauchens, da Nikotin die neu ausgebildeten kleinen Blutgefäße schnell wieder verschließt und damit die Wirkung des Gehtrainings aufhebt. Ergänzend ist die Einnahme eines Thrombozytenaggregationshemmers 1 x täglich sinnvoll, um die Gefahr der Ausbildung von Blutgerinnseln an den verengten Blutgefäßen zu minimieren.
Eine pAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) wird in vier Stadien eingeteilt:
Im Stadium I bestehen keine Beschwerden in den Beinen beim Gehen, obwohl bereits Durchblutungsstörungen vorliegen. Dies ist zunächst für den Patienten ungefährlich, kann aber ein Hinweis auf z.B. auch Durchblutungsstörungen auch am Herzen sein und sollte deswegen weiter abgeklärt werden. Im Stadium II liegt die sogenannte Schaufensterkrankheit vor, bei der nach einer gewissen Gehstrecke Schmerzen in der Muskulatur im Bein auftreten, meistens in der Wade, die zum Stehenbleiben zwingen. Das Stadium II wird noch unterteilt in ein Stadium IIa (schmerzfreie Gehstrecke > 200 Meter) und Stadium IIb (schmerzfreie Gehstrecke < 200 Meter). Im Stadium III liegen Ruheschmerzen vor, d.h. der Patient hat insbesondere nachts im Liegen Schmerzen im Bein und muss das Bein heraushängen lassen, damit die Beschwerden besser werden. Und im Stadium IV bestehen offene Stellen der Haut, die nicht mehr verheilen. Im Stadium III und IV besteht eine unbedingte Therapienotwendigkeit, um dem Verlust des Beines durch eine drohende Amputation vorzubeugen. Im Stadium I und II besteht eine sogenannte Life-Style-Behandlungsindikation, d.h. der Leidensdruck des Patienten entscheidet darüber, ob eine Behandlung durchgeführt werden sollte oder nicht.
Das Behandlungsspektrum bei der Schaufensterkrankheit reicht von einem intensiven Gehtraining mit Einstellen des Rauchens über die Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten hin zu einer Katheter-Untersuchung der Gefäße mit einer Ballon-Aufweitung (PTA) und Stent-Einlage (sog. Intervention) oder aber auch den operativen Therapieverfahren. Die Entscheidung über das einzuschlagende Therapieverfahren folgt aus der Art und Länge der Gefäßveränderung sowie dem Wunsch des Patienten. Bei einer Intervention werden mittels Katheter und einem Ballon oder einer Gefäß-Fräse die Verkalkungen weggedrückt oder abgetragen und danach ggf. mit einem Stent offengehalten. Im Rahmen einer Operation werden die Verkalkungen aus dem Gefäß entfernt oder aber Bypässe zur Umgehung eines langstreckig verschlossenen Blutgefäßes angelegt.